Psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, erleben viele Menschen nach wie vor wie ein Eingeständnis des eigenen Scheiterns und der eigenen Schwäche. In meinen Augen ist es das genaue Gegenteil: Es bedeutet, sich bewusst zu werden, dass man aus alten Mustern ausbrechen möchte, damit an eine Grenze gekommen ist, man über sich hinauswachsen möchte, dabei aber unsicher ist, wie man diesen Schritt bewältigen kann. Der damit einhergehende Leidensdruck motiviert zur Veränderung. Ich sehe Psychotherapie als Unterstützung in einem inneren Wachstumsprozess und freue mich, Sie auf diesem Weg zu begleiten.
Im Laufe meiner Berufspraxis hat sich mein Bild von der Rolle des Therapeuten verändert: Sprach mich am Anfang der Vergleich mit einem Bergführer an, der einen Weg für den Ratsuchenden kennt, so fühle ich mich in meinem heutigen Selbstverständnis in der Rolle eines Wegbegleiters Zuhause. Beide eint, dass sie viel Erfahrung mit Wegen, einem passenden Lauftempo, dem Erkennen von Hürden und Fallstricken und dem Erreichen von Zielen haben. Ebenso eint sie, dass Sie keine Lastenträger sind, ihrem Gegenüber ihr oder sein Gepäck zutrauen und beratend und motivierend zur Seite stehen. Für mich der wichtigste Unterschied ist das Selbstverständnis des Wegbegleiters, seinen Gegenüber als Experten über das eigene Leben auf Augenhöhe zu begegnen, ohne die Deutungshoheit für sich zu beanspruchen.
Sie können sich sicher sein, dass ich als Wegbegleiter meine eigene Meinung und meine Ideen in die Therapie mit einbringe, wichtige Themen anspreche und auch kritische Aspekte nicht ausspare. Gleichzeitig ist es mir wichtig, meine Aussagen grundsätzlich als Hypothesen zu begreifen. Sicherlich lohnt es sich für Sie, die Hypothesen gründlich zu überprüfen und in der Realität zu testen. Im besten Fall können Sie so neue und wertvolle Erfahrungen machen. Sollten Sie jedoch zu dem Schluss kommen, dass die Hypothese nicht auf Sie zutrifft, so können wir diese verwerfen und finden gemeinsam den für Sie passenden Weg.